St. Matthias
Hohenbudberg
Krefeld Uerdingen

Geschichtliches


 
 
Die fränkische Dame Adela vermachte ihrem Kloster Pfalzel bei Trier in ihrem (im Original nicht erhaltenen) Testament vom 1. April 732/33 die Orte ("villas") "Bothbergis" und "Beslanc", gelegen "in pago" genannt "Gildegavia"; die Orte konnten bisher nicht sicher lokalisiert werden. Eine Kirche in "Budberge", eine dreischiffige, basilikale Anlage mit dreigeschossigem Turm in Tuffmauerwerk, wird zum ersten Mal 1150 erwähnt, als der Abt Lambert des Klosters Werden die Hälfte des Patronatsrechts von einem Edelmann namens Rurich erwarb.

In einer Urkunde vom 11. Juni 1255 bekundet der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (1238-1261), daß die Kirche von Hohenbudberg von den Besitzern des Schenkenhofs, Bodebergs und Knopshofs gegründet und dotiert worden sei.

Bei einem Kirchenneubau 1852/54 nach Plänen von Vinzenz Statz blieb der alte Westturm erhalten, am 27. August 1854 wurde die neue Kirche geweiht.

1285 wurde die zu Hohenbudberg gehörende Filialkapelle in Uerdingen zur Pfarrkirche erhoben. Im liber valoris, einem Einkünfteverzeichnis des Kölner Erzbischofs von 1308, ist Hohenbudberg als Pfarre im Dekanat Duisburg aufgeführt. Damals wurde der Pfarrer abwechselnd durch den Abt von Werden und den Besitzer des Hofes Budberg präsentiert. 1357 gelangte ein Teil an den Erzbischof; im 17. Jahrhundert besaßen die Kölner Jesuiten des Patronatsrecht. Nach der Aufhebung des Ordens 1773 trat das Kölner Domkapitel an seine Stelle. Mit Beginn der "französischen Zeit" in unserem Gebiet hörten alle diese Rechte auf. 1804 wurde Budberg St. Matthias mit Kaldenhausen, Rumeln, Friemersheim und Bliersheim Pfarre im Kanton Uerdingen des Bistums Aachen; nach dessen Auflösung 1827 Pfarre im Dekanat Krefeld des Erzbistums Köln.

1910 wurde die bis dahin zur Pfarre gehörende Kirche Friemersheim abgetrennt und selbständige Pfarre; 1919  kam Hohenbudberg zum neuen Dekanat Uerdingen. Dieses Dekanat wurde in der Bulle "Pastoralis offici nostri" vom 13. August 1930 dem wiederhergerichteten Bistum Aachen zugeteilt (Kaldenhausen mit Rumeln, Friemersheim mit Bliersheim kamen zum Bistum Münster). Von 1931 an war Hohenbudberg Pfarre im neu eingerichteten Dekanat Krefeld-Uerdingen-Ost. 1935 wurde die Kirche vom Maler Göcke aus Geseke ausgemalt.

Bei einem Bombenangriff am 9. Februar 1945 erhielt sie starke Beschädigungen. Die Planung für den Wiederaufbau hatte Heinz Bley aus Rheinhausen, die Arbeiten waren 1949 abgeschlossen.

Seit 1973 gehört die Gemeinde zum Dekanat Krefeld-Ost. Nach dem Krieg 1945 dehnten sich die Bayer-Werke immer weiter aus, so daß 1978 die Pfarrgemeinde St. Matthias, Uerdingen aufhörte zu bestehen. Jedoch das Gemeindeleben ist so lebendig wie in früheren Zeiten.