Pressespiegel
 
 
erschienen am 26.10.2000 / Rheinische Post
Hohenbudberg
Messen in St. Matthias gesichert
Frohe Botschaft für alle Hohenbudberger Gläubigen: In St. Matthias finden auch in Zukunft regelmäßig Sonntags-Gottesdienste statt. Nach monatelangem Schwebezustand (die RP berichtete), ob der allgemeine Priestermangel auch das "Ende" für die mit 850 Jahren älteste Krefelder Kirche bedeutet, ist nun eine Entscheidung gefallen. Wie dem Dekanatsrat mitgeteilt wurde, setzt das Bistum Aachen nun den jeweiligen Dechant als Pfarradministrator ein. Dies ist derzeit Pastor Jürgen Lenzen, der sowohl St. Pius Gartenstadt als auch St. Heinrich Uerdingen betreut und nun auch die Hohenbudberger Verwaltung übernimmt.
Darüber hinaus erklärte sich die Regionalstelle Krefeld bereit, die Koordination der Gottesdienste und ihrer Besetzung zu übernehmen. Im Klartext: Sie wird dafür Sorge tragen, dass die sonntäglichen Gottesdienste in der Regel gesichert sein werden. Deshalb soll nun erst einmal unter den regionalen Priestern sondiert werden, wer zu Vertretungen am St. Matthias-Altar bereit ist und wie die zusätzliche Arbeit verteilt werden kann. Denn, so war aus der Regionalstelle zu hören: "St. Matthias ist zwar keine Pfarre mehr, aber die große Gemeinschaft wird schon ernst genommen."
erschienen am 3.7.2000 / Rheinische Post
Haydns Schöpfung zur 850-Jahr-Feier von St. Matthias
Ein chorischer Urknall
Von Horst M. Becker
Proppevoll ist die Kirche. Im Altarraum stehen, dicht an dicht, die Choristen. Als wahres Organisationstalent hat sich Wolfgang Hermanns bei der Raumaufteilung in St. Matthias in Hohenbudberg bei der 850-Jahr-Feier erwiesen. Die Aufführung von Haydns Oratorium ist eine Geste. Sie mahnt zur Erhaltung der Schöpfung - in Sichtweite des Chemiekonzerns Bayer ist das fast sinnbildlich.
Reizvolle Rezitative
Mit "Es werde Licht!" setzen die Sängerinnen und Sänger mit respektabler Stimmgewalt förmlich einen Chorischen Urknall in Szene. Streicher-Glanz schiebt sich zwischen die Rezitative des Uriel. Reizvoll ebenfalls die Rezitative und Arien des Gabriel (Sopran). Kirchenmusikdirektor Viktor Scholz begleitet vom Cembalo die weitläufigen rezitativen Abschnitte, den lyrischen Dialog zwischen Adam und Eva. Inspiriert von Händels neapolitanisch geprägtem Oratorien-Stil, entfaltet sich Haydns eindrucksvoll gestaltete Formlosigkeit im ersten Teil. Darüber spielt sich das Kammerorchester geradezu frei und findet über zauberhafte instrumentale Details in Blech und Holz zur göttlichen (Klang-)Ordnung.
Bezogen auf die Historie von St. Matthias ist Haydns dreiteilige Schöpfung fürwahr modern. Die spätere Ausbeutung der Genesis zeichnet als notierte Bilderflut und berückende Poesie tönende Freuden von Eden nach. Das Gros der Chorstimmen setzt Haydns Anweisungen dann auch lebendig und recht spannungsvoll um.
Sowohl der humorige Tenor Wolfram Wittekind als auch Bassbariton Hans-Peter Feyerabend bieten eine souveräne gesangliche Leistung. Hervorzuheben ist allerdings Susanne Pütters. Sie berührt in ihrem angemessen kolorien Vortrag mit ihrem strahlend hellen Soprn. Erfreulichpräsent, bietet die am Staatstheater Braunschweig unter Vertrag stehende Künstlerin eine von sensiblem Ausdruck getragene textnahe Interpretation.
Dirigent bejubelt
Der um Freunde erweiterte Stephans-Chor ist regelrecht in seinem Element. Mit gehörigem Esprit erteilt Ulrich Stuers die präzisen Vorgaben. Und der engagierte Dirigent wird am Ende so stürmisch gefeiert wie vielleicht der selige Haydn damals bei der Uraufführung. Kompliment an die anhaltend und lautstark beklatschten Akteure. Sie haben dem hohen Anlass in Hohenbudberg mit ihrer sprühenden Freude am Musizieren den gebührenden und festlichen Rahmen gegeben.
erschienen am 3.7.2000/WZ
Beifallsstürme für "Schöpfung"
Festliche Aufführung in St. Matthias zum 850-jährigen Bestehen
(MG) Schon Dreiviertelstunde vor Beginn war die Kirche St. Matthias Hohenbudberg total überfüllt "rappelvoll", wie wir am Niederrhein sagen. Der Grund? St. Matthias feierte seine 850-jährige Geschichte mit einem großartigen Festkonzert. Erwähnt erstmals 1150 stammt heute nur noch der romanische Westturm aus dem 12. Jahrhundert. Die Kirche heute ist eine neugotische dreischiffige Basilika aus der Mitte des 19. Jahrhunderts  mit den noch erhaltenen alten Altären, so Apostelaltar 1467, Marien- und Kreuzaltar, 16. Jahrhundert.
Als festliches Konzert hatte man sich mit Bedacht die "Schöpfung", das beliebte Oratorium von Joseph Haydn gewünscht. Und vor allem sollten Chor, Orchester und Solisten-Terzett die gleichen sein, die so erfolgreich im Neujahrskonzert in St. Stephan aufgetreten waren (WZ berichtete).
Als in St. Matthias der Chor im C-Dur Einbruch "Es ward Licht" brausend hinaussang, als die Sopranistin Susanne Pütters ihre Arie "Nun beut die Flur das frisch Grün" mit leuchtkräftiger Stimmenpracht sang, als das Terzett (zu Pütters gesellten sich Hans-Peter Feyerabend und Wolfram Wittekind) mit dem Chor "die Himmel die Ehre Gottes erzählen" ließ, da spürte man sogleich, dass uns eine Musik geschenkt würde, die Haydns Meisterwerk in jedem Detail gerecht würde.
Ulrich Stuers leitete umsichtig den großen Apparat, an dem das Stephanus-Orchester einen erheblichen Anteil hatte. Anteil hatte auch Kirchenmusikdirektor Viktor Scholz. Zwölf Minuten dauernde Beifallsstürme feierten alle Mitwirkenden einschließlich des Küsters Wolfgang Hermanns.
erschienen zum Bittgang am 21.5.2000
Zeitung und genaues Datum unbekannt. / Chrismie Fehrmann
Bleiben Pforten von St. Matthias künftig zu?
Die Pfarrkirche in Hohenbudberg wird in diesem Jahr 850 Jahre alt. Doch jetzt muss die Gemeinde um ihre Messen und eine vollständige Aufhebung bangen.
Die Kirche St. Matthias Hohenbudberg feiert in diesem Jahr ihr 850-jähriges Bestehen. Doch rechte Freude will zum Jubiläum des denkmalgeschützten Gotteshauses nicht aufkommen. Die bange Frage lautet: Wird das Jubiläumsjahr auch das letzte sein, in dem dort eine Eucharistiefeier stattfindet? Der Dekanatsrat hat dies mehrheitlich beschlossen. Was wird dann mit der Kirche?
"Es ist irreführend zu behaupten, dass die Kirche geschlossen wird", betont Regionaldekan Franz-Josef Radler: "Es geht um die Eucharistiefeier. Die priesterliche Situation ist mit maßgebend." Einen festen Priester hat die Kirche seit vielen Jahren nicht mehr. Derzeit feiern Militärseelsorger Stephan Rüssel aus Köln und Pfarrer Stefan Kaiser von St. Peter die Messen, "zu denen sonn- und feiertags regelmäßig knapp 100 Gläubige kommen", berichtet Kaiser. "Manche Pfarrer würden sich über so viele Kirchengänger freuen." Später wären Wortgottesdienste möglich.
"Doch was ist eine Kirche ohne Eucharistiefeier?", fragt Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski, gleichzeitig Vorstandsmitglied der St.-Matthias-Bruderschaft, die sich als Freundes- und Fördererkreis engangiert. "Wir wollen, dass die Kirche offen bleibt und würden uns auch für einen Priester stark machen. Es ist das älteste Gotteshaus in Krefeld."
Die Befürchtung, dass nach Einstellung der Eucharistiefeier auch die mit fünf Mitgliedern kleinste Gemeinde aufgehoben wird, hält sich hartnäckig. Während der Pfarradministrator von St. Matthias, Josef Müllers, beschließen kann, dass keine Messen mehr stattfinden, muss die Aufhebung der Gemeinde vom Bischof kommen. "Der Kirchenvorstand von St. Peter hat ein Modell zum Erhalt der Gemeinde vorgeschlagen", erklärt Kaiser. "Demnach könnten St. Matthias und St. Peter eine Einheit bilden, und wir würden die Vermögenswerte - hauptsächlich Grundstücke - als Sondervermögen allein für den Erhalt der Hohenbudberger Kirche führen. Das Bistum wird kein Geld mehr bereitstellen. Es könnte alles so weiter laufen. Ich würde mich für regelmäßige Gottesdienste einsetzen." Derzeit liegt das Vermögen in Händen eines Verwalters.
"St. Matthias wurde von 1990 bis `97 für viereinhalb Millionen Mark renoviert und ist jetzt ein Schmuckstück", berichtet Bruderschafts-Vorsitzender Wolfgang Hermanns, Küster an St. Matthias."Derzeit ist noch alles in der Schwebe. Sicher ist, dass Radler Verhandlungen mit "verschiedenen Interessenträgern" führt.
erschienen zum Bittgang am 21.5.2000
Zeitung und genaues Datum unbekannt.
Bangen um die Kirche
Keine Eucharistiefeiern mehr in St. Matthias
Krefeld. Der Dekanatsrat hat beschlossen, dass in der Kirche St. Matthias, Hohenbudberg bald keine Eucharistiefeiern mehr stattfinden. Eine Aufhebung der kleinen Gemeinde - sie besteht aus nur fünf Mitgliedern - ist indes zurzeit nicht zu befürchten, ebenso eine Schließung der Kirche, so Regionaldekan Franz-Josef Radler. Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski, gleichzeitig Vorstands- mitglied der St.-Matthias-Bruderschaft, will sich dafür stark machen, dass die älteste Kirche Krefelds offen bleibt und wieder ein Priester kommt.
Leserbrief  in der Rheinischen Post 19. April 2000
Unvorstellbar
Vor 850 Jahren wurde diese Kirche zur Ehre Gottes erbaut. Gerade diese Kirche zieht mich persönlich immer wieder an, da dort nicht wie vielerorts Mahlfeiern gehalten werden. Für mich ist es unvorstellbar, dass dieses Gotteshaus geschlossen werden könnte. Auch möchte ich anmerken, dass St. Matthias, Hohenbudberg, nicht nur ein Treffpunkt für alte Hohenbudberger ist. Laut Zeitungsartikel ist der Grund für diese Probleme der Priestermangel. Auch das ist für mich unverständlich. Vor einigen Monaten wurde Herr Renkes von St. Heinrich, Uerdingen, nach Birkesdorf versetzt, da er für zu fromm gehalten wurde. Solche Vorkommnisse erwecken in mir die Meinung, das im Bistum Aachen noch zu viel Priester aktiv sind. 
In diesem Jahr finden in St. Matthias, Hohenbudberg, einige Veranstaltungen statt. Genaue Termine finden Sie auch im Internet: http://www.kfd-friemersheim.de
Elisabeth Müller, Viktoriastraße 30, 47229 Duisburg
RP, Krefeld 6.04.2000 / JAN JANSEN
Finden in St. Matthias Hohenbudberg, der ältesten Krefelder Kirche, ab 2001 nur noch unregelmäßig Gottesdienste statt? Dies steht zu befürchten, deutet man die Aussagen der Verantwortlichen richtig. In einer Abstimmung des Dekanatsrates votierte die Mehrheit offensichtlich für eine "Schließung" des Gotteshauses, das in diesem Jahr sein 850-Jähriges feiert. Das bedeutet allerdings noch nichts Definitives, das letzte Wort hat Bischof Heinrich Mussinghoff. 
Pfarrer Josef Müllers, ehemaliger Dechant und noch heute Pfarradministrator von St. Matthias, äußerte im RP-Gespräch seine "Bauchschmerzen": "Wir wissen auch, das St. Matthias die älteste Kirche der Stadt ist." Auch sind die Gottesdienste nach wie vor ein Treffpunkt für alte Hohenbudberger. "Aber wahrscheinlich ist es so, dass nur noch an bestimmten Feiertagen Gottesdienste gefeiert werden", so der für St. Matthias verantwortliche Pfarrer. 
Grund für die Probleme ist der Priestermangel, der nicht erst seit gestern auch auf Hohenbudberg durchschlägt. Derzeit werden die Gottesdienste von Pfarrer Stefan Kaiser (St. Peter, Uerdingen) im Wechsel mit Ruheständlern zelebriert, und Kaiser, der im Dekanatsrat gegen die Entscheidung stimmte, wäre wohl auch in Zukunft bereit, in Hohenbudberg auszuhelfen, zumindest in einem gewissen Rhythmus. 
"Das ist natürlich schon diskutiert worden", sagt dazu Josef Müllers, "aber es muss Kontinuität da sein". Pfarrer Kaiser hat mitsamt des St. Josefhospitals schon vier Gottesdienste am Wochenende und kann sicherlich nicht jeden Sonntag aushelfen. Und auch die Ruheständler sind nicht unbegrenzt belastbar." Angesprochen auf zukünftige regelmäßige Gottesdienste in St. Matthias meinte Müllers: "Es sieht schlecht aus."